Kryptonitmensch – Wenn Liebe zur persönlichen Achillesferse wird

Kryptonitmensch: Was bedeutet der Begriff? Und wie geht man am besten mit chronischem Liebeskummer und psychischem Leid um?

Was bedeutet der Begriff Kryptonitmensch?

Der  pseudowissenschaftliche Begriff Kryptonitmensch ist mittlerweile v.a. in den sozialen Medien ziemlich populär.

Man bezeichnet damit einen Menschen, der einen so in den Bann gezogen hat, dass man sich nur sehr schwer wieder von ihm lösen kann. 

Es kann sich dabei um eine*n Expartner*in, eine Jugendliebe oder eine Person, mit der man niemals zusammen war, handeln.

Laut einer Parship-Umfrage im Juli 2021 mit rund 1000 Probanden haben 57% der Männer und 45% der Frauen einen Kryptonitmenschen, mit dem sie sich auf besondere Weise verbunden fühlen. 

Die wesentlichen Merkmale einer kryptonischen Beziehung

So wie das fiktive Mineral Kryptonit Superman entkräftet, wird der Kryptonitmensch zur persönlichen Schwachstelle. Diese kryptonische Beziehung hat zwei wesentliche Merkmale:

  1. Es handelt sich in der Regel nicht um ein wechselseitiges Verhältnis, so dass der Begriff Beziehung im Grunde nicht zutreffend ist. Die Verbindung ist – zumindest in ihrem  emotionalen Ausmaß – einseitig und damit asymmetrisch.
  2. Es herrscht ein großer Leidensdruck, der oft als permanenter Liebeskummer beschrieben wird.
Superman wird vom Mineral Kryptonit entkräftet

Chronischer Liebeskummer und psychisches Leid 

Trotz fehlender Nähe und  – maximal – sporadischem Kontakt kreisen die Gedanken exzessiv um das Liebesobjekt. 

Es entwickelt sich eine Art fixe Idee: Der Kryptonitmensch beherrscht die Gedankenwelt. Er ist zwar  körperlich abwesend, aber mental und emotional omnipräsent. Diese intensive gedankliche Beschäftigung mit dem Kryptonitmenschen  kann zwanghafte Züge annehmen. 

Eine tiefe Sehnsucht nach einer realen Beziehung mit  dem geliebten Kryponitmenschen, der oft als Seelenpartner*in betrachtet wird, und die gleichzeitige Unerreichbarkeit des als Lebenspartner*in begehrten Menschen ist für viele Betroffene sehr schmerzhaft. Die Intensität der eigenen Emotionen wird hierbei als Beleg für die Bedeutsamkeit der Beziehung fehlinterpretiert und bestärkt so die Hoffnung, dass es ein happy end in unbekannter Zukunft doch noch geben könnte. Gleichzeitig wird die Vehemenz der Gefühle häufig als Überforderung erlebt. 

Da kein oder kaum Kontakt zu dem Kryptonitmenschen besteht, wird das mental konstruierte Traumbild keinem konstruktiv-kritischem Realitätsabgleich ausgesetzt. Der Kryptonitmensch   bietet damit eine optimale Projektionsfläche für eigene Bedürfnisse und Wünsche. 

Vielen gelingt es nicht aus diesem selbst konstruierten Vexierspiel auszusteigen. Sie leiden unter einer Art chronischem Liebeskummer mit Symptomen wie Grübeln, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Appetitverlust und Konzentrationsschwierigkeiten – wodurch  ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigt wird. Das soziale Umfeld reagiert häufig mit Unverständnis auf dieses psychische Leid.

Tipps zum Umgang mit einem Kryptonitmensch

Gedanken und Gefühle aufschreiben

Notiere alle Gedanken und Gefühle, die du bezüglich deines Kryptonitmenschen hegst, auf. Am Besten mit Zettel und Papier, da dies wirksamer ist als am PC. Das Aufschreiben sorgt für mentale Entlastung und kann dir helfen die Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Du kannst auch einen Brief an deinen Kryptonitmenschen formulieren, in dem du ihm/ihr alle deine Wünsche, Hoffnungen und Emotionen schilderst. Schicke den Brief jedoch nicht ab. 

Aktiv werden

Erstelle dir eine Liste mit Aktivitäten, die dir gut tun und versuche regelmäßig davon etwas umzusetzen – gerne gemeinsam mit anderen Menschen. 

Gedanken-Stopp

Tauchen Gedanken an deinen Kryptonitmenschen auf, begrenze diese freundlich, aber bestimmt mit einem laut ausgesprochenen „Stopp“. Lenke deine Aufmerksamkeit anschließend bewusst auf einen anderen Denkinhalt oder eine konkrete Tätigkeit. 

Kyptonitmensch Frau schaut lächelnd aus einem Fenster

Wie kann ich Dich als Coach und Therapeutin beim Thema Kryptonitmensch unterstützen?

Aufgrund der starken emotionalen Dynamik der kryptonischen Liebe kann professionelle Unterstützung, wie ich Sie in meiner Privatpraxis für Psychotherapie und Coaching anbiete, sehr entlastend sein. 

Ich helfe Dir u.a. dabei: 

  • zu erkennen, dass Du selbst für deine Gefühle und Gedanken verantwortlich bist und nicht dein Kryptonitmensch
  • einen konstruktiven Umgang mit der kryptonischen Liebe zu finden und so Deine gefühlte Hilflosigkeit zu durchbrechen
  • Deine Selbstwirksamkeit zu stärken
  • dysfunktionale Gedanken bezüglich Liebe und Partnerschaft zu hinterfragen 
  • Deinen Selbstwert aufzubauen und deine Selbstfürsorgekompetenz zu stärken
  • Deine Bedürfnisse zu reflektieren
  • Dich für eine neue und v.a. realitätsnähere und wechselseitige Liebe zu öffnen

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